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Neue WhatsApp AGB: Facebook sammelt nun doch Daten
Montag, 29.08.2016 17:16:05Vor wenigen Tagen verkündete WhatsApp eine überraschende Neuigkeit: Man werde ab sofort Daten mit dem Mutterkonzern Facebook teilen. Bis dato wurde die Absicht diese Option zu nutzen regelmäßig dementiert. Doch war die Änderung der AGBs letzten Endes tatsächlich überraschend?
19 Milliarden US Dollar für nichts?
Privatsphäre und Datenschutz waren entscheidende Grundsätze für WhatsApp Gründer Jan Koum, als er diesen Dienst zur Kommunikation mittels kurzer Nachrichten im Jahre 2009 an den Markt brachte. Das Prinzip ging auf und fünf Jahre später nutzten bereits 450 Millionen Nutzer weltweit diesen Dienst, um in Kontakt mit Freunden und Verwandten zu bleiben. Als Facebook das Unternehmen dann im Februar 2014 für insgesamt 19 Milliarden US Dollar kaufte, befürchteten Datenschützer Schlimmes, wurden jedoch beruhigt: Zwischen Facebook und WhatsApp würden keinerlei Daten ausgetauscht, beide Unternehmen seien weiterhin unabhängig voneinander. Dieser Umstand war allerdings mindestens bemerkenswert, denn angesichts der Tatsache, dass ein Unternehmen fast 20 Milliarden US Dollar für ein anderes Unternehmen ausgibt, welches nichts besitzt außer Nutzerdaten, braucht man nicht lange überlegen, welche Absichten hinter einer solchen Übernahme stehen.
Was die Änderungen der AGB konkret bedeuten
Bislang wurde bekannt gegeben, dass Facebook zunächst einmal die Nutzerdatenbanken der beiden Unternehmen abgleichen will. Das geschieht zunächst über die Telefonnummer des Nutzers. Die insgesamt mittlerweile 1 Milliarde WhatsApp Nutzer sind allesamt eindeutig über ihre spezifische Telefonnummer identifizierbar. Jeder der den Messanger nutzt, hat also eine eigene, genau ihm zuzuordnende Nummer. Somit steht Facebook demnächst also das wohl größte Personenregister der Welt (wenn nicht der Geschichte) zur freien Verfügung. Noch sollen neben der Telefonnummer ausschließlich die Nutzungszeiten weitergegeben werden, gekoppelt mit weiteren Metadaten lassen sich so wertvolle Informationen für Unternehmen generieren, um Werbung zielgerichtet an den Konsumenten zu bringen.
Widerspruch zwecklos
Widerspruch gegen die neuen AGB sind zwecklos. Wer WhatsApp weiterhin nutzen möchte muss den Bedingungen zustimmen. Das Problem: Noch behauptet Facebook nur Telefonnummer und Nutzungszeiten zu verwenden, bis vor kurzem hieß es jedoch es werden gar keine Daten von WhatsApp verwendet. Jeder Nutzer muss sich also fragen, inwiefern er Versprechen von Unternehmen überhaupt noch glauben schenken kann. Nutzerdaten sind für Unternehmen heute das, was Erdöl lange Zeit gewesen ist: Sprudelnde Gewinne, da sich mit Werbung immer noch das beste Geld verdienen lässt. Der Konsument sollte sich immer vor Augen halten, dass es noch immer nichts geschenkt gibt, schon gar nicht von Unternehmen. WhatsApp Nutzer zahlen jetzt mit der gleichen Währung wie Google und Facebook User es seit Jahren tun - mit ihren Daten.
Die WhatsApp Nachrichten selber sind laut AGB weiterhin verschlüsselt und können ausschließlich vom jeweiligen Empfänger gelesen werden. Der deutsche sowie der französische Außenminister haben jedoch bereits angekündigt, angesichts zunehmender Terrorgefahr Unternehmen zukünftig unter Umständen zu zwingen, bestimmte Nachrichten zu entschlüsseln.
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Dieser Artikel ist relevant zu Facebook, WhatsApp, AGB, Telefonnummern.
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