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Mehr Schutz für Internetnutzer
Dienstag, 16.02.2016 12:43:59Datenschutz im Internet ist ein wenig wie Umweltschutz: Jeder weiß dass es wichtig ist, aber so richtig ernst nehmen es die Wenigsten. Ein neues Forschungsprojekt mit Kooperationspartnern aus Wissenschaft und Wirtschaft hat sich nun zur Aufgabe gemacht einen standardmäßigen Basisschutz für alle Internetnutzer zu entwickeln. Die Ziele sind hoch gesteckt: Bis 2018 soll dieser Basisschutz ausgereift und verfügbar sein.
Surfverhalten wird ausgespäht
Jeder Internetnutzer kennt das: Wer im Netz shoppt oder Preise vergleicht hinterlässt Spuren, die Unternehmen dafür Nutzen das Surfverhalten für ihre Werbeinteressen zu nutzen. Hat man sich also etwa Schuhe angesehen oder Reisen verglichen, kommt es vor, dass man nach diesem Vorgang auf anderen Seiten Werbung für eben diese Produkte angeboten bekommt. Im Zuge der zunehmenden Verwendung von Smartphones, Tablets und Smartwatches / Fitnesstrackern werden den Unternehmen noch mehr und noch detailliertere Daten übermittelt, wie etwa die Herzfrequenz oder der Puls. Wer nicht damit einverstanden ist, dass sich Unternehmen an den eigenen Daten bedienen, muss sich teilweise umständlich selber dagegen schützen. Wer jedoch wenig Ahnung von technischen Sachen hat, wird dies scheuen oder nicht in der Lage sein es so einfach umzusetzen.
Zusammenschluss von Universitäten und Wirtschaft
Genau hier setzt das neue Forschungsprojekt an. Oberstes Ziel ist es den Internetnutzer in Zukunft vor einem unerwünschten Ausspähen persönlicher Vorlieben und Interessen zu schützen. Das Projekt nennt sich "AN.ON-Next - Anonymität Online der nächsten Generation" und wird geleitet von Prof. Dr. Dogan Kesdogan an der Universität Regensburg. Zusätzlich sind die Universitäten Hamburg, Dresden und Frankfurt an dem Projekt beteiligt, sowie das Landeszentrum für Datenschutz Schleswig Holstein. Aus dem wirtschaftlichen Bereich ist der Internetprovider Manitu GmbH involviert, der Hardware Hersteller Comido sowie die Regensburger JonDos GmbH. Zusammen wollen sie nun ein Tool entwickeln, das sich um den Datenschutz kümmert, ohne dass der einzelne Nutzer viel dafür tun muss.
Anonym surfen
Es ist bereits jetzt möglich anonym im Internet zu surfen. Dienste wie "Tor" oder "JonDonym" erlauben es dem Nutzer völlig unbekannt im Internet unterwegs zu sein. Allerdings müssen diese Dienste teils aufwendig konfiguriert werden und sind dabei nicht einmal für alle Geräteklassen verfügbar, so lassen sich die Programme auf PCs oder Laptops nutzen, nicht aber auf Smartphones oder gar Smartwatches. Außerdem bremsen diese Dienste die Geschwindigkeit oft stark aus, so dass die Anonymität immer zu lasten von etwas geht. Das soll bei "AN.ON-Next" nicht der Fall sein.
Staatliche Förderung
Etwa 1,6 Millionen Euro stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung dem Projekt bis Ende 2018 zur Verfügung. Ein erster Schritt zur Umsetzung des Vorhabens soll auf der Ebene der Internet Provider eingreifen. Mit einer Hardware Komponente soll der Datenverkehr anonymisiert werden. Im Internet würde dann nicht mehr der einzelne Nutzer, sondern nur noch die gesamte Nutzermasse sichtbar sein. Der jeweilige Provider hätte dennoch Zugriff auf die Nutzerdaten, kann sie aber vor dem Zugriff unberechtigter Personen schützen. Mit der Telekom und Vodafone haben schon zwei Branchenriesen Interesse an einem solchen Modell bekundet.
In einem zweiten Schritt soll ein Anonymisierungsprotokoll entwickelt werden, mit welchem auch Audio und Videodaten sicher übermitteln soll. In einem dritten Schritt sollen die Protokolle dann auf den neuen Mobilfunkstandart 5G angepasst werden. Das Projekt klingt vielversprechend und beweist, dass sich Wissenschaft und Wirtschaft zusammenschließen können, um etwas für die Sicherheit von Internetnutzern zu tun. Ob das Projekt ein Erfolg wird bleibt abzuwarten.
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Dieser Artikel ist relevant zu AN.ON-Next, anonym surfen, Surfverhalten, Datenschutz, Anonymisierungsprotokoll.
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