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DDoS Attacken nehmen zu und werden gefährlicher
Montag, 31.10.2016 13:28:27Eine neue Dimension in Sachen DDoS-Attacken hat kürzlich dafür gesorgt, dass zahlreiche mitunter sehr populäre Internet-Dienste zeitweise nicht zu erreichen waren und hat die dunkle Seite des Internet der Dinge (IoT) offenbart. Kritische Infrastrukturen lassen bislang zahlreiche Schlupflöcher für Kriminelle offen und es stellt sich die Frage, ob die Attacke erst die Spitze eines Eisbergs gewesen ist.
Gefährliche Kombination
Kritische Stimmen halten die ganze Aktion sogar für eine Art Testlauf für kommende Angriffe. Vor allem Bewohner der US Ostküste konnten zwischenzeitlich nicht oder nur eingeschränkt auf beliebte Dienste wie Twitter oder Soundcloud zugreifen, doch auch an anderen Orten konnten Nutzer nicht auf entsprechende Webseiten zugreifen. Selbst in Deutschland war zwischenzeitlich der Online Versandhändler Amazon von dem Angriff betroffen. Möglich wurde die Attacke durch einen gezielten DDoS-Angriff auf das Unternehmen Dyn. Das US Unternehmen übersetzt Domainnamen in IP-Adressen und stellt vereinfacht gesagt eine Art Vermittlung im Netz dar. Wer einen Domainnamen im Browser eingibt, wird über den DNS Eintrag von Dyn an den entsprechenden Server vermittelt. So weit, so gut könnte man sagen doch das System ist leider angreifbar. Das Internet der Dinge, also die zunehmende Vernetzung von Haushaltsgeräten mit dem Internet potenziert die Gefahren von DDoS-Angriffen, da hier nicht nur Rechner, sondern unzählige Geräte wie Kühlschränke, andere Haushaltsgeräte, Smartwatches, aber auch vernetzte Autos für die Angriffe missbraucht werden können.
Wer ist für die Attacke verantwortlich?
Bislang gibt es zwar keine stichhaltigen Beweise, dennoch vermuten Experten, dass der Angriff vom sogenannten "Mirai" Botnet ausging. Bei einem Botnet handelt es sich um einen Zusammenschluss mehrerer Computer oder anderen Endgeräten die von den Angreifern ferngesteuert werden. Derjenige der die Kontrolle über ein solches Botnet hat, kann die Rechner ohne weiteres dazu bringen, Internetseiten mit Anfragen zu überhäufen und somit zu überlasten und schlussendlich lahmzulegen. Das nicht nur fremde Rechner, sogenannte Zombie Rechner, sondern auch andere mit dem Internet verknüpfte Geräte für den Angriff genutzt wurden ist bislang selten und schon gar nicht in dieser Dimension aufgetreten und lässt die Dimensionen erahnen, die durch das Internet der Dinge für Cyber Kriminelle möglich werden. Das "Mirai" Botnet besteht dabei Hauptsächlich aus Überwachungskameras, digitalen Videorecordern und vergleichbaren Geräten.
Zwischenzeitlich wurde auch behauptet, dass staatliche Akteure - insbesondere China oder Russland hinter dem Angriff stecken, jedoch wäre ein solcher Angriff von staatlicher Seite viel zu unspezifisch, da ein breites Spektrum unterschiedlicher Unternehmen Ziel des Angriffs war. Unter anderem waren Amazon, Github, Netflix, Twitter, Paypal, Reddit und Spotify betroffen. Eine staatliche Attacke würde wohl andere Ziele angreifen.
Was bedeutet die Attacke für die Zukunft?
Das Problem von DDoS-Angriffen wird sich in naher Zukunft mit Sicherheit verstärken. Ein aktueller Bericht des Cloud Computing Unternehmens Akamai sagt aus, dass in diesem Jahr bereits mehr Web und DDoS-Angriffe als jemals zuvor registriert werden konnten und stellt auch einen direkten Bezug zu vernetzter Haushaltstechnik her. Mit allen Geräten die weiterhin ohne entsprechenden Schutz an das Internet angeschlossen sind, vergrößert sich die Basis für entsprechende Angriffe.
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Dieser Artikel ist relevant zu DDoS-Attacken, Botnet, Mirai.
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