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Google Suchwort-Vervollständigung manipuliert?
Donnerstag, 29.09.2016 19:25:52Es gibt im Grunde nur eine Handvoll Suchmaschinen, doch neben Bing und Yahoo kennen die meisten keine Alternativen zu dem unangefochtenen Branchenriesen Google. Etwa 88% aller Internetnutzer weltweit nutzen Google für Internetrecherchen und um sich zu informieren. Welche Macht Google mit den angezeigten Suchrankings hat, darüber wird schon lange diskutiert - gerade im Bereich Werbung.
Bereits in der Vergangenheit Experimente mit manipulierten Rankings
Was für Auswirkungen manipulierte Suchergebnisse haben können, hat nun eine neue Studie des US Wissenschaftlers Dr. Robert Epstein zu Tage gebracht. Epstein hatte sich bereits in der Vergangenheit mit manipulierenden Suchmaschinenergebnissen auseinandergesetzt. In einem seiner Experimente wurde beispielsweise nachgewiesen, dass sich die Teilnehmer durch manipulierte Suchmaschinenrankings bei einer fiktiven Präsidentschaftswahl in ihrer Wahl des jeweiligen Kandidaten beeinflussen ließen. Bei einer tatsächlichen Wahl (der des indischen Ministerpräsidenten) konnte dasselbe Experiment beweisen, dass sich ein fünftel der Unentschlossenen durch eine Änderung der Suchergebnisse beeinflussen ließ. Doch wie können manipulierte Suchergebnisse überhaupt die Meinung beeinflussen?
Sourcefed Clinton Video
Mitte diesen Jahres veröffentlichte das Nachrichtenportal Sourcefed ein Video, indem behauptet wird dass Google die Suchergebnisse zugunsten von Hillary Clinton manipuliert. In dem Video sind unter anderem Suchergebnisse für die Stichwörter Hillary Clinton in den Suchmaschinen Bing, Yahoo und Google zu sehen. Die Autovervollständigung von Google scheint tatsächlich nur positive Vorschläge für Clinton anzuzeigen, während die anderen Suchmaschinen auch negative Vorschläge auflisten. Google behauptet zwar, die Autovervollständigung liegt einem Algorithmus zugrunde und weist alle Manipulationsvorwürfe zurück, Epstein bestätigte die Aussagen des Videos allerdings in der neuen Studie. Die Behauptung die Autovervollständigung fuße auf einem Algorithmus kann auch allein deshalb nicht stimmen, da sich bei anderen Kandidaten insbesondere Donald Trump tatsächlich auch negative Vorschläge finden lassen.
Neue Studie bestätigt den Verdacht
In der neuen Studie kommen Epstein und sein Forschungsteam zu dem Schluss, dass alle Behauptungen aus dem besagten Video vollkommen korrekt sind, Google also tatsächlich negative Suchvorschläge zugunsten von Hillary Clinton bewusst weglässt, um ihr als Präsident so nicht zu schaden. Epstein weist auch darauf hin, dass jeder die Behauptungen selber überprüfen kann indem er entsprechende Suchwörter in Google eingibt. Zwar können sich die Ergebnisse zum Teil unterscheiden, da Google eine Personalisierungs Funktion besitzt, dennoch ähneln sich die angezeigten Ergebnisse zum größten Teil. Übrigens: Als Epstein google am 6. August fragte wann denn die Wahl stattfindet, zeigte Google neben der korrekten Antwort, dem 08. November 2016 ein Bild von Hillary Clinton an.
In welchem Umfang Googles Suchvorschläge die kommende US Präsidentschaftswahl also manipulieren könnte kann man wohl nicht eindeutig in Zahlen ausdrücken. Das Problem welches sich aus dieser Art der Zensur ergibt ist jedoch ein viel größeres. Der uninformierte Internetnutzer wird somit also schon bevor er sich neutral über Gewisse Zusammenhänge, Personen oder Ereignisse informieren will in der Wahrnehmung beeinflusst. Letztlich müssten Unternehmen wie Google zumindest einem Neutralitätsprinzip folgen. Wenn dermaßen eindeutig bewiesen werden kann, dass offensichtlich manipuliert wird kann man sich sicher sein nicht objektiv informiert zu werden.
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